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Ferien in Cornwall: Reisebericht einer Gastautorin

nach obenDarf ich vorstellen ...

Larissa Hellmund (Juli 2006)
Larissa Hellmund (Juli 2006)
Ich freue mich sehr, heute einmal einen nicht von mir verfaßten Reisebericht präsentieren zu können. Er stammt von einer jungen Dame, meiner Nichte Larissa Hellmund (Jahrgang 1993). Sie lebt in Kiel.

Ich habe sie nach ihrer Rückkehr aus den Ferien ein wenig überrumpelt und sie um einen Reisebericht gebeten. Und schon kurze Zeit später hatte ich Post. Ich hoffe, ich kann ihr noch ein paar Bilder abschwatzen, mit denen man ihn auch ein wenig illustrieren kann...

Viel Spaß also bei dieser kleinen Kostprobe von Cornwall.

Ihre Tanja Holzem

P.S: März 2008 ... Endlich kann ich mein Versprechen einlösen. Larissa hat die Bilder schon vor über einem Jahr geschickt. Endlich komme ich auch dazu sie einzubauen.

nach obenAnkunft auf dem Campingplatz

Ein frischer Wind blies uns ins Gesicht, als wir die Wohnmobiltür öffneten und neugierig unseren Campingplatz in Augenschein nahmen. Angesichts der stundenlangen Fahrt im stickigen Wohnmobil, sowie der zunächst vergeblichen Suche nach einem Campingplatz, denn Cornwall ist ein sehr beliebtes Touristenziel, war uns erfrischender Wind mehr als nur Recht.

Zuletzt hatten wir schließlich doch noch einen Campingplatz gefunden, der lediglich ein paar Minuten vom Städtchen Tintagel entfernt lag. Wir hatten uns zwar mit einer großen Wiese, die eigentlich für Zelter gedacht war und weit vom Waschhaus, Informationsbüro etc. entfernt lag, zufrieden geben müssen, da alle anderen Plätze bereits belegt waren, aber da meine Schwester und ich auf dieser riesigen Wiese, auf der lediglich noch ein Zelt und ein weiteres Wohnmobil stand, viel Platz zum Toben hatten, kam uns dies nur entgegen. Rechts von uns lagen Felder über Felder, und inmitten dieser Felder konnten wir ein kleines Dörfchen erkennen. Links von uns lag der Atlantik, der aber vom Rest des Campingplatzes verdeckt wurde, und ansonsten konnte man nur weitere Felder und Weiden erkennen, wobei wir wussten, dass hinter uns das Städtchen Tintagel liegen musste. Das alles tauchte der Sonnenuntergang in glühendes Licht, sodass die Umgebung aussah, als hätte man sie aus einem Bilderbuch für Kinder kopiert.

Kurz nachdem wir dieses einmalige Bild betrachtet hatten, ging jeder seinen Arbeiten nach. Mein Vater kümmerte sich um den Grill, meine Mutter um das Abendessen, während meine 11-Jährige Schwester Marika die Wiese durch Radschlagen abcheckte, und ich mich ans Fotografieren machte, wobei dies selbstverständlich nicht unsere einzige beitragende Arbeit war... Bald darauf grillten wir und überlegten uns, was wir am nächsten Tag unternehmen wollten. Marika und ich spielten noch eine ganze Weile danach Federball, bis wir schließlich, zufrieden mit uns und der Welt, in den Alkoven kletterten und schliefen.

nach obenTintagel

Larissa, Mutter Kati und Marika
Larissa, Mutter Kati und Marika
Am nächsten Tag gingen wir in das Städtchen Tintagel, das ich nicht umsonst Städtchen nenne (denn es war ziemlich klein, wenn auch total niedlich und gemütlich, obwohl es ein bekanntes Touristenziel ist), einkaufen, nachdem das Frühstück ziemlich karg ausgefallen war, da die meisten Lebensmittel auf der Fahrt ins Cornwall ausgegangen waren. Wie es der Zufall so wollte, war an diesem Tag ein Flohmarkt, der im Gegensatz zu den Wucherpreisen in den Läden (eine Kugel Eis kostete l Pound und 30 Pence!), noch einigermaßen akzeptable Preise hatte. Prompt gaben Marika und ich den größten Teil unseres Taschengeldes, für was muss ich nicht alles aufzählen, aus. Nach diesem durch und durch erfolgreichen Besuch in Tintagel, verbrachten wir den Rest des Tages auf dem Campingplatz, während unsere Eltern sich die Umgebung ansahen.

nach obenBoscastle

Boscastle
Boscastle
Boscastle
Boscastle
Am darauffolgendem Tag, einem Freitag, wanderten wir nach Boscastle. Wir liefen einen irren Klippenwanderweg, der nicht abgesichert war, sodass unsere Mutter permanent in Sorge verfiel, dass Marika und ich aus Unachtsamkeit eventuell abstürzen könnten. Abgesehen von der Gefahr tatsächlich einen unvorsichtigen Schritt zu machen mit den eben erwähnten Folgen, war der Weg herrlich! Nach etwa einer Dreiviertelstunde entdeckten wir einen traumhaften Strand in einer Bucht, den wir, wie wir uns vornahmen, unbedingt am nächsten Tag besuchen wollten. Nach Dreieinhalbstunden, als wir alle, wie wir klagten, kurz vor einem Hitzeschlag standen, denn die Sonne briet ohne Pausen auf uns, erreichten wir Boscastle, wo wir erst einmal in einem Restaurant einkehrten. Für den Rückweg brauchten wie dann nur noch zwei Stunden. Grund dafür waren die Fotos die wir auf dem Hinweg permanent geschossen hatten, sodass wir uns nun lediglich auf das Wandern konzentrieren konnten. Bis zum Schlafengehen, blieben wir alle dann nur noch auf dem Campingplatz, und ließen uns dann, als es Zeit wurde, todmüde in die Betten plumpsen.

nach obenFür jeden Geschmack ...

Um nicht jeden Tag einzeln zu beschreiben fasse ich jetzt ein bisschen zusammen: Wir konnten leider in den nächsten Tagen nicht an diesem wunderschönen Strand baden gehen, weil es entweder regnete oder einfach zu kühl war. Dafür besuchten wir zweimal Padstow, wo wir einmal lediglich hinwanderten und uns die Stadt anschauten, die uns allerdings zu sehr eine Touristenstadt war, und das zweite Mal von dort aus eine Radtour machten, auf einem selten großen Radweg, der sich Camelpath nannte. Der Camelpath ist wirklich wunderschön, da dort keine Autos fahren und er durch die Natur führt. Außerdem besuchten wir noch einen weiteren Strand, wo wir spontan dann auch baden gingen, weil es dort gigantische Wellen gab, zu denen man einfach musste. Unsere Eltern konnten leider nicht mit hinein, weil sie ihre Badesachen nicht mitgenommen hatten, während Marika und ich darauf bestanden hatten...Zum Glück!

Natürlich besichtigten wir auch die legendären Ruinen von der Burg Camelot, dem Wohnsitz von König Arthur, wobei wir dies nur von der Ferne taten, denn der Eintritt war uns zu teuer. Weiterhin verbrachten wir die Tage des öfteren in einem Family-Pub in Tintagel, wo wir Kinder uns mit Eis und Sprite und unsere Eltern mit Guinness vergnügten.

Traumstrand
Traumstrand
Unsere Campingwiese war bald nicht mehr wieder zu erkennen, weil immer mehr Leute mit ihren Wohnmobilen und Zelten hinzukamen, sodass Marika und ich am fünften Tag nicht mehr wussten, wo wir eigentlich noch Federball oder Beachball spielen sollten. Die gute Seite daran war, dass wir eine holländische Familie mit zwei Kindern kennen lernten, mit der wir uns anfreundeten. Neben Beachball und Federball ließen wir des öfteren auch unseren Drachen steigen, wozu wir allerdings erst einmal auf eine andere Wiese laufen mussten, weil es dafür auf unserer Wiese wirklich keinen Platz mehr gab. Nachdem wir das dritte Mal in Tintagel bummeln gegangen waren, kannten Marika und ich alle Geschäfte in und auswendig, und wären ohne das Urlaubsgeld von unseren Eltern nicht über die Runden gekommen... Irgendwann war es uns dann auch noch mal vergönnt, an unserem Traumstrand baden zu gehen, wobei ich nicht zu viele Worte über die blauen Lippen, die wir danach hatten, verlieren möchte...

nach obenAbschied

Karneval in Tintagel
Karneval in Tintagel
Nachdem wir schließlich zwei Wochen in Tintagel geblieben waren, vielmehr als wir uns eigentlich vorgenommen hatten, mussten wir schließlich abfahren, da wir sonst die Fähre von Dover zurück nach Calais nicht mehr bekommen hätten. Als krönender Abschluss fand am Abend vor unserer Abfahrt in Tintagel ein Karneval statt, mit einer Parade, die sich auf die historischen Merkmale des Comwalls konzentrierte. Danach machten wir uns noch einen netten Abend mit den Holländern, was den Abschied noch mal schwerer machte. So oder so, wir hatten keine Wahl, und nachdem wir Abschied von der holländischen Familie genommen hatten, wobei wir noch Adressen austauschten, fuhren wir schließlich an einem sonnigen Samstagvormittag, und besonders das sonnige missfiel uns(...), ab. Gerne hätten wir das Versprechen abgegeben, diesen traumhaften Urlaub zu wiederholen, aber ob das noch mal möglich sein wird, ist ungewiss.

Larissa Hellmund, 16.09.2006
Ferien in Cornwall (2006)
Larissa Hellmund
16.09.2006
Cornwall, Larissa, Tintagel, Boscastle, Padstow, Camelot
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