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OrkneyNicht entführt - Shapinsay

nach obenEin Sonntagsausflug

Nein, wir sind nicht entführt worden. Aber Robert Louis Stevenson soll die Anregung zu seinem Abenteuerroman "Die Abenteuer des David Balfour: Die Entführung / Catriona" hier bekommen haben. Allerdings war der Name Balfour ihm eng vertraut, denn seine Mutter war eine Balfour.

Sonntage können für Leute, die auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind und nicht die absoluten Wanderer sind, manchmal etwas problematisch werden, sind doch manche interessante Ziele nicht so einfach zu erreichen. Aber diesmal nutzen wir ein Ausflugsarrangement, dass uns per Schiff zur Insel Shapinsay bringt. Auf dem Plan stehen eine Führung über die Insel und Balfour Castle, Tee im Castle und Rückfahrt an Seehundbänken vorbei.

Während wir uns einschiffen, schiffen sich andere aus. Die Passagiere des Kreuzfahrtschiffes MS Europa werden mit Barkassen an Land gebracht und in bereitstehende Busse verfrachtet. Na dann, viel Spaß mit den uralten Steinen!

MS Europa von Anker in Kirkwall
MS Europa von Anker in Kirkwall

nach obenShapinsay

Shapinsay liegt nicht weit nördlich von Kirkwall (25 Minuten Überfahrt).

Wenn man am Pier ankommt, fällt auf der linken Seite direkt ein Turm ins Augen. Das ist Dishan Tower. Er wurde in den 1600 als Taubenschlag gebaut. Als David Balfour 1848 sein neues Castle fertig stellte, wurde es sozusagen ein Badehaus, im dem man eine Salzwasserdusche eingebaut hatte. Daher nennt man den Turm im Volksmund meist die Dusche (the douche).

Shapinsay - Dishan Tower (the douche)
Shapinsay - Dishan Tower (the douche)

Lange Zeit war dies der Sommersitz der Balfours. Entsprechend richtete sich damals alles auf dieser Insel nach ihnen. Meist kam die Famile je nach Wetterlage im April oder Mai und blieb bis September oder Oktober.

David Balfour hat das Bild der Insel geprägt. Teile des bestehende Dorfes wurden abgerissen, um den Blick von Balfour Castle zu verbessern, Das "neue" Dorf wurde nach seinen Vorstellungen umgebaut. Statt Shoreside hieß es dann Balfour Village.

Meist schon zu Beginn des Jahres kam das Schiff mit Holz. Schließlich sind Bäume in dieser Gegend selten und kostbar. Die jetzigen Eigentümer bemühen sich, Bäume anzupflanzen und soweit groß und widerstandsfähig zu bekommen, bevor die alten Bäume aufgeben. Das Problem sind gerade die salzigen Winde und die Menschen heutzutage müssen erst wieder herausbekommen, wie man mit diesen Klima am besten umgeht. Aber zurück zum angelieferten Holz. Es wurde nicht einfach nur verbrannt, sondern in einer Anlage, die in Dorfnähe lag, wurde damit Gas produziert, was der Beleuchtung des Castles, aber auch des Dorfes diente. Das Gashouse war noch bis 1920 in Gebrauch. Zunächst einmal klingt das ja ganz großzügig, dass das Dorf Licht bekommt, aber jetzt nach Jahren habe ich so mein Zweifel, ob mit diesem Fortschritt nicht auch längere Arbeitszeiten verbunden waren, wo man doch jetzt so gutes Licht bis in die Nacht hinein hatte.

Ein zweites Bauwerk fällt direkt am Pier auf. Ein kleines gemauertes Häuschen ohne Fenster reicht halb aufs Wasser hinaus. Es hat zwei Eingänge. Und jeder von uns darf nur einen davon benutzen. Hinweis genug? Oh, moderne Zeiten, heute sollte es natürlich niemand mehr benutzen, denn dafür gibt es mittlerweile eine moderne Einrichtung in der Ortschaft. Das alte Gebäude ist oder besser war die öffentliche Toilette. Durch die Bauart bedingt, gab es eine gezeitenbedingte Wasserspülung. Praktisch! Angeblich soll sie von einigen Einwohnern auch dann noch genutzt worden sein, als es schon Wassertoiletten in den Häusern gab. Sie empfanden es als zu unhygienisch solche Dinge im Haus zu erledigen.

Shapinsay - Gezeitentoilette
Shapinsay - Gezeitentoilette

nach obenWalled Garden des Castles

Balfour Castle - Walled Garden
Balfour Castle - Walled Garden
Wie ich schon erwähnt habe, begannen die Vorbereitungen für den Aufenthalt der Balfours schon früh im Jahr. Schließlich galt es, schon im April frisches Obst und Gemüse verfügbar zu haben. Einen wesentlichen Beitrag dazu lieferten die beheizten Gewächshäuser, in den man angeblich sogar Grapefruits anbaute. Aber auch der gesamte Walled Garden, also der durch hohe Mauern geschützte Garten, war bis ins Detail durchgeplant. Bei unserer Führung betonte die Hausherrin, wie froh sie waren, dass bei der Übernahme des Castles der alte Gärtner willens war, noch ein wenig weiter für sie zu arbeiten. Vieles, was die viktorianischen Gärtner einfach wußten und als Berufsgeheimnisse nie niedergeschrieben haben, ist verloren gegangen. Aber trotzdem funktioniert auch heute noch vieles, einfach aus der Anlage der Gärten heraus. So reifen z.B. heute noch so weit nördlich Pfirsiche. Das Geheimnis sind Schamotte-Steine, die vor der Südmauer hochgezogen wurden und die Sonnenwärme speichern. Auf dem Bild der Gartenecke kann man die unterschiedlichen Steinarten gut erkennen.

Balfour Castle - Walled Garden
Balfour Castle - Walled Garden

Balfour Castle - Walled Garden
Balfour Castle - Walled Garden
Aber auch bei den Gemüsebeeten, so unsere Führerin, machen sich die Effekte der Ausrichtung und Bauweise des Gartens bemerkbar. Sät man z.B. ein Gemüse zu einem Zeipunkt in Reihen bestimmter Orientierung aus, so entwickelt sich die Reifung der verschiedenen Reihen unterschiedlich schnell, sodass man eine langanhaltende Ernteperiode erhält, denn schließlich sollte es in der Küche ja weder Eintönigkeit noch Engpässe geben.

nach obenBalfour Castle

Wirklich etwas überdimensioniert ist das Torhaus. Aber hier hat die Bevölkerung zumindest heute etwas davon. Es ist der lokale Pub und hat sogar eine eigene Fußballmannschaft.

Das Castle ist typisch viktorianisch. Die schöne Bibliothek hat sogar eine Geheimtür. Und es gibt einen Wintergarten, weniger ein Garten als ein superhelles und geschütztes zweites Wohnzimmer.

Den versprochenen Tee und hausgemachtes Gebäck gibt es im Speisesaal, der unsprünglich für die Dienstboten war. Klingt zwar nicht so prinkelnd, war aber schön, gemütlich und lecker!

Zum Schluß noch ein paar Aufnahmen von der "Spielwiese" (meist Tennis) vor dem Haus und dann geht es zurück zum Schiff. Aber nur keine Hektik!

Shapinsay - Balfour Castle
Shapinsay - Balfour Castle
Shapinsay - Blick vom Castle zum Duschturm
Shapinsay - Blick vom Castle zum Duschturm
Balfour Castle - vom Schiff aus gesehen
Balfour Castle - vom Schiff aus gesehen

Wem eine Stipvisite nicht genug ist, kann auch im Schlosshotel absteigen oder auch heiraten: Balfour Castle Hotel

nach obenRückfahrt

Das Wetter war über den Tag wunderbar aufgeklart und so konnte ich wieder einige Gegenlichtaufnahmen machen. Wasser, Licht und Wolken, eine herrliche Kombination.

Shapinsay - Gegenlichtaufnahme
Shapinsay - Gegenlichtaufnahme
Shapinsay - Gegenlichtaufnahme
Shapinsay - Gegenlichtaufnahme
Shapinsay - Gegenlichtaufnahme
Shapinsay - Gegenlichtaufnahme

Leuchtturm - Helliar Holm
Leuchtturm - Helliar Holm
Linker Hand liegt der Leuchtturm Helliar Holm auf der gleichnamigen Insel.

Seehundbank
Seehundbank
Tanja
Tanja

Dann noch ein kleiner Fototermin bei den Seehunden...

Damals waren Teleobjektive über 80mm noch ein unerschwinglicher Traum.

nach obenZurück in Kirkwall

zurück in Kirkwall
zurück in Kirkwall
die letzte Barkasse zurück zur MS Europa
die letzte Barkasse zurück zur MS Europa

Zurück in Kirkwall können wir gerade noch das Ablegen der letzten Barkasse beobachten, die die Passagiere der MS Europa von ihrem Tagesausflug zurück aufs Schiff bringt.

Tanja Holzem, 28.05.2005
Schottland mit Schwerpunkt Orkney Mainland und Insel Hoy
Tanja Holzem
28.05.2005
schottland, orkney, shapinsay, balfour castle, kirkwall
Einleitung 1995 Nach Norden Stromness schwarz/weiss Unter die Erde Mystisch - Ring of Bodgar Fast schon modern - Stones of Stenness Inselhauptstadt Kirkwall Nicht entführt - Shapinsay Nach Hoy Arts and Crafts - Melsetter House Napoleon? Martello Tower Longhopes kleiner Finger - Cantick Head Dunkle Zeiten - Lange Zeiten - Lyness Sonntag ... wir treiben es bunt - Rackwick Sonniger Abschluss - Inverness Das dicke Ende ...
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